Die SPS 2023 ist eine der führenden Fachmessen für smarte und digitale Automatisierung. In den früheren Jahren lag der Schwerpunkt auf teilweise bahnbrechenden Innovationen, dieses Jahr zeigte sich jedoch ein anderer Trend: die Fokussierung auf die Verbreitung bewährter Technologien in die breite Masse. Unterwegs auf der Messe war in diesem Jahr erminas CEO Hilmar Bunjes. Wir haben nach der Messe ausgiebig mit Hilmar gesprochen und wollen euch seine Eindrücke von der SPS 2023 nicht vorenthalten. Hilmar hat uns in einem kurzen Interview an 3 Beispielen vor Augen geführt, wie die Branche für eine Verbreitung bewährter Technologien in die breite Masse sorgen will.
Der etwas andere Messeauftritt
Der Besuch der SPS 2023 hat in diesem Jahr etwas andere Formen angenommen als noch in den vergangenen Jahren. Anstatt als Mitausteller auf dem Stand unserer Kolleg:innen von Kunbus zu sein, waren wir dieses Jahr als Besucher vor Ort und haben die Chance genutzt, mal wieder ausgiebig aktuelle Trends in der Branche zu verfolgen, neue Innovationen zu begutachten und interessante Gespräche zu führen.
Und was war das für eine Messe in diesem Jahr! Über 50.000 Besucher haben in diesem Jahr die Produkte, Dienstleistungen und Innovationen von über 1200 Ausstellern begutachtet und die Messe hat wieder einmal bewiesen, dass sie eines der Highlights in der Automatisierungsbranche ist. Mit ihrem einzigartigen Konzept umfasst die SPS das komplette Spektrum der smarten und digitalen Automation. Vom einfachen Sensor bis hin zu intelligenten Lösungen wie von erminas, konnten Besucher sich von heute Machbarem oder auch Visionen der Zukunft faszinieren und inspirieren lassen.
Aber nun wollen wir Dich nicht länger auf die Folter spannen. Kommen wir zu unserem kurzen Interview mit Hilmar!
Die Philosophie der Einfachheit in der Robotik
erminas: Hilmar, du warst 3 Tage auf der SPS unterwegs. Erzähl uns doch ein wenig über die ersten Eindrücke, die du von der Messe gewinnen konntest.
Hilmar Bunjes: Ich möchte zuerst erwähnen, dass die SPS mit Ihrem Konzept und dem Fokus auf die Automatisierungsindustrie eine der wichtigsten Messen für unser Unternehmen ist. Zudem war es speziell für mich extrem spannend, mal wieder als Besucher auf der Messe unterwegs zu sein. So konnte ich die Zeit intensiv nutzen, um auch selbst mal wieder nach neuen, coolen Innovationen Ausschau zu halten und viele, sehr interessante Gespräche führen. Was mir aber sofort aufgefallen ist, dass die Messe wieder auf mehr Anklang stößt. Dies war nun die zweite SPS nach den Corona-bedingten Ausfällen in den Jahren 2020 und 2021. Im vergangenen Jahr waren wir ja selbst noch als Austeller auf der Messe. Es wirkte so, als wären wieder mehr Aussteller und auch mehr Besucher auf der Messe unterwegs.
erminas: Dein Eindruck scheint dich nicht zu täuschen. Mittlerweile sind ja auch schon die Besucherzahlen öffentlich gemacht worden und diese zeigen, dass die Messe wieder stärker besucht war. Es waren in diesem Jahr auch wieder mehr Aussteller als 2022 auf der Messe vor Ort. Welcher Bereich der Automatisierung wurden denn deiner Meinung nach stark auf der Messe thematisiert?
Hilmar Bunjes: Ich habe während der Zeit auf der Messe den Eindruck gewonnen, dass sich im Bereich der Robotik viel für Neueinsteiger tut. Unternehmen wie igus mit ihrem „robolink“ und dem häufig auch auf anderen Ständen sichtbaren Delta Roboter bieten einen einfachen und günstigen Einstieg an. Wandelbots und der Deutsche Robotik Verband zeigten sehr engagiert, wie Robotik in eigenen Prozessen angewendet werden kann. Auch NXP zeigte im Bereich Motion Control und Robotics Neuigkeiten für Entwickler von Embedded Robotik- und Motion-Systemen.
Kunbus und der Fortschritt im Detail
erminas: Auf welchen Messeauftritt warst du denn im Vorfeld der Messe besonders gespannt? Hat dich ein Hersteller vielleicht auch überraschen können?
Hilmar Bunjes: Da möchte ich mir natürlich die Chance nicht nehmen lassen über unsere Kolleg:innen von Kunbus und den Revolution Pi zu sprechen. Denn ein sehr schönes Beispiel für Fortschritt im Detail zeigt Kunbus mit dem RevPi 4 und dem neuen Relais Modul. Das neue Compute Module 4 beschert der RevPi Familie einen großen Performance-Schub und mehr Möglichkeiten, Edge Computing noch besser zu machen. Es gibt jetzt beim Connect 4 gleich zwei Gigabit Ethernet Anschlüsse und zusätzlich 2x USB 3.2 mit 5 Gbps. WLAN und Bluetooth ist optional auch verfügbar. Als kleines Detail hat die Echtzeituhr (RTC) auch noch eine Batterie mit 10 Jahren Laufzeit spendiert bekommen. Zusammen mit dem von vielen Anwendern gewünschten Relais-Modul zeigt es, dass Kunbus auf die Anwender hört und Wünsche erfüllt. Da wir ja schon lange den Revolution Pi für unsere Projekte verwenden, eröffnen sich mit den neuen Produkten noch einmal neue Möglichkeiten, die ich persönlich sehr wertschätze, aber auch unseren Kunden einen entscheidenden Vorteil verschaffen können.
Unsere Kunden, die erPUB bereits im Einsatz haben, können von der gestiegenen Performance profitieren! Komponenten für künstliche Intelligenz können stärker genutzt werden und es ist möglich, mehr Berechnungen direkt auf den RevPi zu verlagern. Ich kann auch sagen, dass die Roadmap für den RevPi viele neue spannende Produkte beinhaltet.
Verbesserungen in der 3D-Technologie
erminas: Ich kann mir vorstellen, dass du vermutlich auch viel Zeit auf dem Messestand von Kunbus verbracht hast um dich endlich mal wieder ausgiebig mit den Kolleg:innen zu unterhalten. Was war sonst noch spannend?
Hilmar Bunjes: Richtig, es war sehr schön, sich mal wieder ausgiebig persönlich austauschen zu können. Mir ist weiterhin noch aufgefallen, dass auch im Bereich der 3D-Technologie Fortschritte zu verzeichnen sind, beispielsweise bei Unternehmen wie ifm oder Pepperl & Fuchs. Verbesserungen und Produktpflege bei Kameras zeigen, dass auch etablierte Technologien Raum für Weiterentwicklung bieten, besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und Effizienz
Fazit: Ein ausgewogener Weg in die Zukunft
erminas: Sehr cool! Könnte ja auch für anstehende Projekte von uns spannend sein! Wie lautet dein Gesamtfazit der Messe dieses Jahr?
Hilmar Bunjes: Für mich persönlich, hat die SPS in diesem Jahr gezeigt, dass der Schlüssel zur Förderung der Industrie 4.0 nicht unbedingt in radikalen Innovationen liegt, sondern auch in der kreativen Anpassung und Verbreitung bestehender Technologien. Dieser Ansatz ermöglicht es einer breiteren Masse von Unternehmen, durch geringere Eintrittsbarrieren von fortschrittlicher Automatisierung zu profitieren und trägt somit zur allgemeinen technologischen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit bei.
erminas: Dem lässt sich nichts hinzufügen. Danke Hilmar für den kompakten Einblick!
Hilmar Bunjes: Sehr gerne! Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!